Wo die Natur einen Schmerz erzeugt,
dort will sie schädliche Stoffe anhäufen und ausleeren.
Wo sie dieses selbst nicht kann, dort mache ich ein Loch in die Haut
und lasse die schädlichen Stoffe heraus.

Paracelsus

Schröpfen

Entgiftung durch Ausleitung.

Das Schröpfen gehört zu den klassischen und den ältesten Ausleitungsverfahren (Entgiftung/Entschlackung durch Ausleitung von Stoffen, die der Gesundheit des Organismus schaden) und wurde sowohl im antiken Griechenland und Ägypten als auch in Indien und China angewandt. Im klassischen Griechenland war das Schröpfen so geschätzt, dass die Schröpfglocke zum Emblem des Arztes wurde.

Bei exakter Kenntnis der unterschiedlichen Reflexzonen am Rücken und den zugeordneten Organenfallen beim Abtasten  teilweise sogar schmerzhafte Gewebeveränderungen auf, die auf Organerkrankungen hinweisen können.

Man unterscheidet zwischen blutigen und trockenen Schröpfen.

 

Das blutige Schröpfen:

Aufgrund einer Fehlregulation der Durchblutung entstehen sogenannte „heiße“ oder „Fülle-“Gelosen (Verhärtungen). In dieser Fülle-Gelose, die sich als schmerzhafte Verhärtung tasten lässt, findet sich eine Zunahme von Gewebsflüssigkeit, die den venösen Abfluss behindert, sodass es zu einer Vermehrung von Stoffwechselendprodukten kommt. Durch den bestehenden arteriellen Zufluss entsteht zusätzlich eine Blutfülle. 

Vor dem blutigen Schröpfen wird die Haut gestichelt, sodass Blut austreten kann. Dieses strömt aus der Haut in den Schröpfkopf und füllt ihn. Ist der Überdruck im Gewebe ausgeglichen, stoppt die Blutung. 

Resultat ist eine verbesserte Blutzirkulation, verbesserte Stoffwechselvorgänge und eine massive Stimulierung über die Reflexwege, die die entsprechenden inneren Organe beeinflusst.

 

Das trockene Schröpfen:

Beim trockenen Schröpfen werden sogenannte „leere Gelosen“ oder „kalte Gelosen“ behandelt. Diese entstehen durch die Drosselung der Blutversorgung und sind bei der Untersuchung als Delle, kalte Verhärtung oder kühles Hautareal zu ertasten.

Schröpfen

Das Schröpfen zieht die Haut und das darunter liegende Gewebe in einem Vakuum an und dehnt dieses.  Die Mikrozirkulation von Blut- und Lymphflüssigkeit wird angeregt und abgeleitet.  Nach dem Entfernen des Schröpfkopfes bleibt eine Art Bluterguss zurück. 

Es entsteht eine bessere Durchblutung, die tagelang vorhält und durch die Stimulation der Hautrezeptoren über die Reflexwege (wie beim blutigen Schröpfen) wird Einfluss auf die inneren Organe genommen.

Die trockene Schröpfung fügt hinzu (Blut, Wärme, Kraft), die blutige Schröpfung nimmt weg (Überschüsse, Gifte).

Gezielte Schröpfungen/Schröpfmassagen wirken unmittelbar und sind daher sehr effektiv.

Indikationen sind u.a.:

  • Erkrankungen des Muskel- und Bewegungsapparates
  • Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Entzündungen
  • funktionelle Herzbeschwerden
  • Schwächezustände
  • muskuläre Verspannungen
  • niedriger Blutdruck/Müdigkeit
  • funktionelle Bauchbeschwerden
  • Ischialgien
  • Kopfschmerzen
  • prämenstruelles Syndrom